
By Seneca, Gerhard Fink
ISBN-10: 3760813755
ISBN-13: 9783760813752
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Sample text
Man wird wohl auch Verständnis dafür haben, wenn sich einer dafür interessiert, daß Lucius Sulla als erster im Circus Löwen losließ, während man sie sonst nur angekettet zeigte, da ihm König Bocchus Speerwerfer geschickt hatte, um sie zu erlegen. Sogar dies mag noch hingehen. Aber daß Pompeius als erster im Circus einen Kampf gegen achtzehn Elefanten zeigte und dazu, wie in einer Schlacht, Verbrecher antreten ließ, ist das noch zu etwas gut? Der erste Mann im Staat, der unter den Großen von einst, wie die Rede geht, durch besondere Qualitäten herausragte, hielt es für ein denkwürdiges Schauspiel, Menschen auf unerhörte Weise umzubringen.
Den Tod wünschen sie sich oft deshalb, weil sie Angst vor ihm haben. Auch das erlaubt nicht den Schluß, sie lebten lange, weil ihnen ein Tag oft lang erscheint, so daß sie sich, bis die verabredete Zeit der Abendeinladung kommt, über den trägen Gang der Stunden beklagen. Denn wenn ihnen einmal die Beschäftigungen ausgegangen und sie der Muße überlassen sind, dann werden sie nervös und verstehen es nicht, sie einzuteilen, um möglichst viel davon zu haben. Daher trachten sie nach irgendeiner Ablenkung, und alle Zeit, die inzwischen noch vergeht, ist ihnen zuwider – bei Gott, genauso, wie sie, wenn der Tag für einen Gladiatorenkampf bekanntgegeben ist oder sie bei irgendeinem anderen Spektakel oder Vergnügen den verabredeten Zeitpunkt erwarten, die Tage dazwischen überspringen möchten.
Bei vielen Dingen verspüren diese Leute ihre Vergeßlichkeit, doch bei vielen schützen sie sie auch nur vor; bestimmte Schwächen freuen sie, als bewiesen sie ihr Glück: nur zu einem ganz unbedeutenden und verächtlichen Menschen paßt es ihrer Ansicht nach, zu wissen, was er tut. Geh nur und bilde dir ein, die Komödianten ließen sich lauter Lügen einfallen, um den Luxus anprangern zu können. Bei Gott, sie lassen mehr unerwähnt als sie erfinden, und eine solche Fülle unglaublicher Entgleisungen ist in unserem nur dazu talentierten Jahrhundert vorgekommen, daß wir den Komödianten bereits ihre Gleichgültigkeit vorwerfen können.
Die Kürze des Lebens. De brevitate vitae by Seneca, Gerhard Fink
by Anthony
4.2